Tierpark Hamm als außerschulischer Lernort

Den Schülern und Schülerinnen in Hamm den Artenschutz und allgemeine Aufgaben eines Zoos näherbringen – das ist das Ziel der Tierpark Moduls „Känguru, Katta und Co.“, das am Märkischen Gymnasium in Hamm auch in diesem Schuljahr belegt werden kann. Dabei arbeitet das MGH eng mit dem Tierpark Hamm zusammen. Bereits im vergangenen Jahr feierte dieses Modul seine Premiere mit viel positiver Resonanz. Deshalb gibt es für das diesjährige Schuljahr eine Fortsetzung. Die ersten Treffen hat es bereits gegeben. 

Ein Blick hinter die Tierpark-Kulissen


Das Modul richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsklassen sieben und acht. In diesen Stufen haben die Kinder am MGH die Auswahl zwischen verschiedenen Modulen. So stehen beispielsweise Sport, das Gärtnern oder Hörspiele ebenfalls zur Auswahl. Acht tierbegeisterte Schülerinnen und Schüler treffen sich einmal in der Woche, um Zoo-Themen zu besprechen. Einmal im Monat gibt es dann ein Treffen mit der Zooschule des Tierparks, die teilweise in der Schule im Hammer Westen, aber auch direkt im Tierpark stattfinden. 
Im vergangenen Schuljahr konnten die Teilnehmer Tierbeschäftigungen für die Bewohner des Parks basteln, durften Tierpark-Direktor Sven Eiber interviewen und den Park bei Nacht erkunden. „Es ist schön, dass wir durch das Modul mehr Zeit mit den Kindern verbringen, um ihnen auch intensiver Themen zu erklären. Die meisten Schülergruppen kommen sonst nur für einen Tag zu uns in den Tierpark.“, erklärt Felicitas Schulte, Leiterin der Zooschule im Tierpark Hamm. 

Zoologische Arbeit intensiv vermitteln
 

Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern ein breites Wissen über die vielfältigen Aufgaben einer zoologischen Einrichtung sowie die unterschiedlichen Arbeitsfelder zu vermitteln, den Tierbestand näherzubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, dieses Wissen vor Ort zu vertiefen. Ein großes Thema ist der Artenschutz, für den sich der Tierpark auf verschiedene Wege einsetzt. Tierpark-Direktor Sven Eiber und Schulleiter Dr. Dirk Bennhardt freuen sich über diese Kooperation, da so zum einen der Tierpark Hamm als außerschulischer Lernort gestärkt werden kann und zum anderen, um das Wissen der Schülerinnen und Schüler zu erweitern. 

Fünf Menschen gucken in die Kamera, während zwei Männer einen Vertrag unterschreiben

Neue Termine für Nachtführungen im Tierpark Hamm

Der Tierpark Hamm bietet auch im Winter wieder seine beliebten Nachtführungen an. Dann haben die Besucher die Gelegenheit, den Park einmal in einem ganz anderen Licht zu sehen – nämlich im Schein der Taschenlampen.

Die 2,5-stündigen Nachtführungen beginnen jeweils mit Beginn der Dämmerung, wenn der Tierpark seine Tore regulär bereits geschlossen hat. Dann geht es auf eine exklusive Tour, bei der vor allem die nachtaktiven Tiere, wie beispielsweise Fossa, Stachelschwein und Schneeeule, besucht und teilweise auch gefüttert werden. Viel spannendes Wissen gibt es on top. 

Neue Termine

  • Samstag, 11. Oktober, ab 19 Uhr - AUSGEBUCHT
  • Freitag, 24. Oktober, ab 19 Uhr - AUSGEBUCHT
  • Samstag, 15. November, ab 17 Uhr - AUSGEBUCHT
  • Samstag, 22. November, ab 17 Uhr - AUSGEBUCHT
  • Freitag, 12. Dezember, ab 17 Uhr - AUSGEBUCHT

Die Nachtführung kostet 30 Euro für Erwachsene, Kindern zahlen 25 Euro (empfohlenes Mindestalter: ab 8 Jahre). Im Preis ist der Parkeintritt und ein kleiner Imbiss enthalten. Anmeldungen sind über den Online-Shop des Tierparks möglich.

Dunkel bei einer Nachtführung, Kind hält Taschenlampe und leuchtet Stachelschweine an

Tierpark Hamm züchtet bedrohte Gelbbauchunken

Artenschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben einer zoologischen Einrichtung und dementsprechend auch dem Tierpark Hamm ein bedeutendes Anliegen. Gemeinsam mit der Biologischen Station der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e. V. (ABU Biologische Station) hat ein gemeinsames Schutzprojekt für die Gelbbauchunke nun einen ersten großen Erfolg zu verzeichnen: Am vergangenen Montag konnten 22 Nachzuchten der in NRW vom Aussterben bedrohten Amphibienart ausgewildert werden. Weitere 11 nachgezüchtete Jung-Unken wurden am 28. August in die Natur entlassen.
 

Wichtiger Beitrag für EU-Projekt LIFE Bovar

Die Gelbbauchunke verdankt ihren Namen ihrer gelb-schwarz gemusterten Unterseite. Die Amphibie besiedelt kleine Pfützen und Tümpel – ein Lebensraum, welcher sich in der heutigen Landschaft nur noch selten findet. Die ABU Biologische Station setzt sich bereits seit Jahrzehnten für den Schutz und Fortbestand der Gelbbauchunke ein. Seit 2018 wird diese Arbeit im Rahmen des EU-Projekts LIFE Bovar fortgeführt und ausgeweitet. 
Das LIFE-Projekt läuft unter Federführung vom NABU Niedersachsen und die Projektpartner vor Ort, wie die ABU Biologische Station, setzen erfolgreiche Naturschutzmaßnahmen um. Der Tierpark Hamm unterstützt dieses wichtige Artenschutzprojekt seit diesem Jahr, indem er als Zuchtstation für eine sogenannte Zwischenvermehrung fungiert. Bereits im ersten Jahr der Kooperation konnten 40 Kaulquappen nachgezüchtet werden – ein toller Erfolg. Die Nachzuchten werden, kurz bevor sich die Kaulquappe zur Unke entwickelt hat, ausgewildert.
 

Erfolgreicher Artenschutz vor der eigenen Haustür

Das Naturschutzgebiet „Pöppelsche Tal“ bei Eikeloh im Kreis Soest bietet ideale Lebensbedingungen für die Gelbbauchunke, nachdem hier in den letzten Jahren viele neue Laichgewässer für die Amphibien angelegt worden sind.
Im Rahmen des Artenschutzprojektes werden erwachsene Tiere aus den Tümpeln entnommen und zeitweise zur Zwischenvermehrung in den Zuchtstationen, wie dem Tierpark, gehalten. Dort pflanzen sich die Gelbbauchunken natürlich fort. Die Elterntiere werden anschließend wieder in ihr Ursprungsgebiet zurückgesetzt. Die Nachzuchten kommen in neu angelegte Gewässer und können diese besiedeln. So sollen sich die Bestände der bedrohten Tierart langfristig stabilisieren. Bei einem regelmäßigen Monitoring in den nächsten Jahren durch die ABU Biologische Station wird die weitere Entwicklung der Art in den Gebieten untersucht. 
An dieser Stelle bedanken sich die ABU Biologische Station und der Tierpark Hamm für die Unterstützung und Genehmigung seitens der beteiligten Behörden, mit denen eine solche Zusammenarbeit erst möglich wird. Volker Burgard, Dezernent für Klima, Umwelt und Migration, unterstreicht die Bedeutung des Projektes: „Der Tierpark Hamm etabliert sich als Artenschutzorganisation.“ Von allen Beteiligten wird eine langfristige Kooperation angestrebt und diese Artenschutzarbeit soll in naher Zukunft auf weitere Amphibienarten ausgedehnt werden.
 

Sonntag zweiter Artenschutztag im Tierpark Hamm

Wer mehr über die Gelbbauchunken und das Projekt erfahren möchte, kann am Sonntag, den 31. August, den Artenschutztag im Tierpark besuchen. Dort wird auch die ABU Biologische Station Soest mit einem Infostand vertreten sein. Außerdem bietet der Tierpark um 14 Uhr eine spannende Sonderführung zu den Gelbbauchunken an, bei der die Besucher einen Blick auf die Zuchtstation hinter den Kulissen werfen können. Die Führung eignet sich für Teilnehmer ab 10 Jahren und ist kostenlos. Es gelten lediglich die regulären Eintrittspreise des Parks. Da die Plätze begrenzt sind, ist aber eine Anmeldung über den Online-Shop auf der Internetseite des Tierparks (www.tierpark-hamm.de/tickets) erforderlich.
Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr begrüßt der Tierpark Hamm zu seinem zweiten Artenschutztag wieder zahlreiche Artenschutz-Organisationen, die ab 12 Uhr an verschiedenen Infoständen ihre teils weltweiten Projekte vorstellen. Des Weiteren finden ab 16 Uhr spannende Kurzvorträge zu unterschiedlichen Artenschutzthemen statt.

Gelbbauchunke sitzt im Wasser unter einem Stein
Nachwuchs einer Gelbbauchunke sitzt auf einer Handfläche bei der Auswilderung
Drei Menschen mit einem grünen Eimer in der Hand, die gerade Gelbbauchunken in ein Gewässer auswildern