Reverse the Red Day – Tierpark Hamm setzt sich gegen das Artensterben ein

Am 7. Februar findet weltweit der „Reverse the Red Day“ statt. Dieser Aktionstag lenkt die Aufmerksamkeit auf den Kampf gegen das globale Artensterben. Der Name „Reverse the Red“ (zu Deutsch: „Das Rote umkehren“) bezieht sich auf die Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN. Diese Liste erfasst Tier- und Pflanzenarten und bewertet, wie stark sie bereits von der Ausrottung bedroht sind. Am Reverse the Red Day zeigen Zoos, Tierparks und Aquarien wie ihre erfolgreichen Artenschutzprojekte dazu beitragen, dass Arten auf der Roten Liste in weniger bedrohte Kategorien zurückgestuft werden können.

Artenschutz ist wesentliche Aufgabe von Zoos 

Auch der Tierpark Hamm beteiligt sich im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e. V. (DTG) an dieser Kampagne. „Nur was wir kennen, können wir schützen!“ ist der Leitsatz und Antriebsmotor, wenn es um das Thema Artenschutz geht. Zoologische Einrichtungen haben die wichtige Aufgabe Arten in menschlicher Obhut zu erhalten und zu schützen, aber auch ihren Besuchern den Arten- und Naturschutz näher zu bringen. Nur so können Arten gerettet und ihre Lebensumstände verbessert werden. Zoologische Einrichtungen spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Lücke zwischen Schutz im ursprünglichen Lebensraum und außerhalb davon zu schließen. Ihre Beiträge in Haltung und Vermehrung, Wiederansiedlung, Bildung, Forschung und tiermedizinischer Versorgung haben bereits vielen Arten positive Entwicklungen auf der Roten Liste ermöglicht.

Im Tierpark Hamm leben viele gefährdete Tierarten

Dass dieser Einsatz erfolgreich ist, belegen zahlreiche Beispiele: Weltweit wurden durch Unterstützung von Zoos bereits über 200 Arten vor dem endgültigen Aussterben bewahrt. Auch im Tierpark Hamm leben zahlreiche Tierarten, die in ihren natürlichen Lebensräumen vom Aussterben bedroht sind. Bei einigen tierischen Bewohnern, wie dem Sibirischen Tiger, dem Mandrill oder dem Katta, mag der Gefährdungsstatus keine große Überraschung sein. Es sind aber auch eher unbekannte Tierarten, wie das Gescheckte Bergschaf, die Fossa, die Skudde, die Gibbons oder die Lippegans, die akut bedroht sind. Diesen und vielen weiteren gefährdeten Tierarten soll heute am Reverse the Red Day besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. 

Tiger vor grünem Busch
Skudde mit weißer Wolle und hörnern

Tierpark Hamm erhält DTG-Artenschutzzertifikat

Artenschutz ist eine der zentralen Aufgaben in zoologischen Einrichtungen. Dieser Aufgabe fühlt sich der Tierpark Hamm sehr verpflichtet und unterstützt jedes Jahr qualifizierte Artenschutzprojekte. Das Engagement wurde nun von der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e. V. (DTG) mit ihrem ersten Artenschutzzertifikat gewürdigt. 

Der Tierpark möchte im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der DTG weiterhin gemeinsam mit den Partnern wichtige Artenschutzprojekte unterstützen. Sei es das Zootier des Jahres - das 2025 das Gürteltier ist - , Schutzprojekte der Stiftung Artenschutz oder das Netzwerk Citizen Conservation, das Experten und versierte Privathalter zusammenbringt, um bedrohte Tierarten zu erhalten. Diese und alle weiteren Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt - absolut unterstützenswert!

Mann hält ein Schild mit einem Artenschutzzertifikat in der Hand und guckt in Kamera

Das Gürteltier ist das "Zootier des Jahres" 2025

Gut gepanzert und doch bedroht: Das Gürteltier ist das Zootier des Jahres 2025!

Die Mehrzahl der 23 Gürteltierarten lebt in Mittel- sowie Südamerika - alle sehr unterschiedlich in Größe, Aussehen, Lebensweise und Fortpflanzung. Es gibt die Winzlinge und Riesen unter ihnen. Mehrere Gürteltierarten kämpfen akut um ihren Fortbestand. Und das, obwohl Gürteltiere als einzige Säugetiere einen Panzer aus kleinen miteinander verbundenen Knochenplatten besitzen. Der Panzer ist flexibel, was es einigen Arten ermöglicht, sich bei Gefahr und zum Schutz vor Fressfeinden zusammenzurollen. 

Die Bedrohung ist groß: In Südamerika werden Gürteltiere häufig wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt. Außerdem gefährdet die Landwirtschaft ihre natürlichen Lebensräume und der Einsatz von Pestiziden zerstört ihre wichtigste Nahrungsgrundlage, die Insekten.

Mit den Spendengeldern, die in diesem Jahr zusammenkommen, werden Schutzprojekte für Riesengürteltiere in Brasilien und für fünf weitere Gürteltierarten in der Llanos Region Kolumbiens unterstützt. Alle Informationen zu den Projekten findet ihr hier: www.zootierdesjahres.de

Zootier des Jahres Gürteltier